15.3.07

In der Schule des Schmerzes

Als junge Studentin fand ich einmal ein ziemlich staubiges, altmodisches, kleines Buch auf meinem Arbeitstisch. Ich erinnere mich noch deutlich, daß es ein ausgesprochen trüber Tag war. Vielleicht hatte ich Kopfschmerzen, wenig geschlafen oder irgendein Problem. Jedenfalls war ich nicht sonderlich in Stimmung, um ernsthaft zu arbeiten. Ich begann zu blättern und stellte fest, daß es sich um die Essays einer gelähmten Frau handelte. Schon bald wurde ich von ihnen so gefesselt, daß ich sie in einem Satz verschlang. Als ich das kleine Buch schließlich aus den Händen legte, sah die Welt um mich herum anders aus. Ich bemerkte die Sonnenstrahlen, die durch die Fenster unserer Unibibliothek drangen, freute mich an dem kleinen Stück vom blauen Himmel, das zu sehen war, fühlte mich merkwürdig dankbar dafür, daß ich Arme und Beine bewegen und atmen konnte, daß ich lebendig war. Spontan blickte ich mich um, und die todernsten Gesichter einiger Kommilitonen dämpften meine Euphorie. Doch ich spürte den dringenden Wusch, mehr über das nachzudenken, was ich da gelesen hatte, und vor allem auch mit Freunden darüber zu sprechen…

Seither habe ich das kleine Buch nicht vergessen. In ihm erzählt eine behinderte Frau mit heiterer Gelassenheit von ihrem Leben. Sie bejaht dieses Leben, “malgré tout, zum Trotz von Schmerz und Prüfung, Entbehrungen und Enttäuschungen,”[1] und sie liebt unsere Welt - wesentlich mehr, wie mir scheint, als viele andere, die von der Gesellschaft als gesund und dynamisch bezeichnet werden. “Wer Ja zum Leben sagt, hat auch schon Ja zum Schmerz gesagt,”[2] betont sie schlicht. Sie weist ruhig darauf hin, daß der Schmerz nicht nur für einen behinderten, sondern für jeden Menschen zum Leben dazugehört (wie das Gesicht zum Kopf), daß er sich in der einen oder anderen Form allen zeigt, selbst den Glücklichsten und Erfolgreichsten unter uns.

Schmerz als allgemein menschliche Erfahrung

Tatsächlich gibt es wohl kaum jemanden, der nie Einsamkeit, Scheitern oder den Verlust seiner Illusionen erlebt hätte. Wir alle fühlen uns manchmal aufgerieben, werden hin und wieder belächelt, vielleicht auch bespottet oder hart kritisiert. “Nimm die Tageszeitung! Jeder Tag ist eine Wunde,” hat jemand einmal höchst zutreffend gemeint. Andere klagen, wieviele Konflike allein aus der Sprachnot, aus den Verständnisschwierigkeiten entstehen können.[3] Ich muß kein Ausländer in einem fernen Land sein, um zu erfahren, wie selten es ist, einen Menschen zu finden, der mich versteht - und den ich verstehe… Ja, auch im äußersten Glück, in Reichtum und Gesundheit kann der Schmerz erfaßt werden - allerdings nur von denen, die eine gewisse Sensibilität, eine gewisse ‘Tiefendimension’ in ihrem Inneren entwickelt haben und fähig sind, die Nöte der Menschen wahrzunehmen.

Man kann ganz nüchtern davon ausgehen, daß jeder von uns im Laufe seines Lebens auf vielfältige Weise mit dem Schmerz konfrontiert wird. Wenn dieser Schmerz verarbeitet wird, so kann er anscheinend als Schwung und Ansporn dienen. Geschieht dies nicht, so zerfrißt er uns langsam, aber sicher. Manche gehen auf Weltreise, wenn sie ein Unglück trifft, oder sie ziehen in eine andere Stadt. Aber sie können dem Leid nicht entfliehen. Jeder Schmerz, der lediglich verleugnet und bemäntelt wird, kehrt durch die Hintertür wieder zurück. Als traumatische Erfahrung wirkt er lange fort, kann bleibende Verletzungen und auch folgenschwere Verblendungen begründen. Verdrängter Schmerz kann im einzelnen dazu führen, daß ein Mensch verbittert, obsessiv, ängstlich, nervös oder auch unverständlich hart wird, sich der Freundschaft verweigert und Albträume hat. Ungebeten tauchen die Erinnerungen auf, vielleicht täglich, vielleicht erst nach vielen Jahren. Am Ende sehen dann manche ein, daß es besser gewesen wäre, wenn man den Erfahrungen bewußt und direkt begegnet wäre. Doch dazu ist dann oft die Hilfe eines Psychotherapeuten notwendig.

Man kann dem Schmerz nicht ausweichen. Wenn man versucht, ihn totzuschweigen, fehlt Lebendigkeit. Vielleicht könnte man auch sagen, es fehlt Identität, da man wesentliche Bereiche des eigenen Lebens einfach ignoriert. Ich denke, es fehlt vor allem die Voraussetzung zu echter Freundschaft, weil man nicht fähig ist, ein unverfälschtes Selbst in die Beziehung zu einem anderen Menschen einzubringen. Man spielt sich selbst und den anderen Theater vor, das Theater eines rosaroten, gekünstelten Lebens.

An jenem fernen Tag, als ich die Essays der gelähmten Frau in unserer Unibibliothek las, begriff ich plötzlich: Wer nicht gelitten hat, hat nicht gelebt. Wer den Schmerz nur verdrängt oder vor ihm davonläuft, hat keine Möglichkeit, das wirkliche Leben - den Reichtum des inneren Lebens - mit seinen unergründlichen Tiefen und sonnigen Höhen kennenzulernen. Er sieht den Zoo, nicht die Wildnis. Manchmal mag er sich oberflächlich, feige, leer oder auch öde fühlen. Vor allem aber ist er kein Realist; und er ist erst recht kein Lebenskünstler.

Ob ein Leben gelingt, entscheidet sich wohl weniger in den glücklichen als in den schweren Stunden - nicht an Festtagen, sondern im gewöhnlichen Alltag. Wer nicht fähig und bereit ist, ein Leid anzunehmen, ist auch nicht lernfähig. Er kann in der “Schule des Schmerzes” nicht geformt werden, nicht innere Weite gewinnen, nicht Frieden finden wie jene sanfte Autorin, deren Persönlichkeit mich faszinierte.

Unnützer Schmerz

Soll der Schmerz also verherrlicht werden? Mit Sicherheit nicht! Ich pflege sehr skeptisch zu sein, wenn bei bestimmten Gelegenheiten vorschnell und feierlich vom “Adel des Leidens” gesprochen wird. Oft, scheint mir, wird dann weder die menschliche Not noch die ernste Herausforderung einer schmerzlichen Situation begriffen. In früheren Generationen etwa wurden die Frauen ermahnt, alle Ungerechtigkeiten ihrer Männer wortlos und geduldig zu ertragen. "Die süßen Beglückerinnen des Lebens sollen gefallen und nützlich sein,"[4] betonten männliche Autoren. Sie sollen "sanft und lieblich" die Laute spielen, dem Mann "Freude ins Herz lächeln",[5] ihn "als leichte und liebliche Welle...umspielen" und ihm schließlich "mit Grazienhänden den Staub von der Stirn wischen."[6] Knigge riet den Frauen sogar, sich ihrem Ehemann nur mit ehrerbietiger Aufmerksamkeit zu nähern, seine Launen zu studieren, seinen Befehlen sofort zu folgen und auf heftige Worte allenfalls eine ganz leise Antwort zu geben. Nur so könnten sie ihrer Verpflichtung nachkommen, Zierde und Schmuck des Mannes zu sein. [7] Die Frage, die sich angesichts dieser Albernheiten heute wohl nicht nur mir aufdrängt, lautet doch wohl: Wieviel unnützes und unsinniges Leid hatten unsere Urgroßmütter zu ertragen?

Das heißt natürlich nicht, daß der unnütze Schmerz einseitig geschlechtsspezifisch aufzufassen sei. Es gibt eine Menge “mystifiziertes Leid” völlig unanbängig vom Geschlecht, und es gibt darüber hinaus auch unnötiges “typisch männliches” Leiden, wenn etwa in unserer Kultur Jungen dazu erzogen wurden, keine Gefühle zu zeigen: “Ein Indianer kennt keinen Schmerz”, “Jungen weinen nicht”… Daraus ergeben sich sowohl für die Betroffenen selbst als auch für ihr Umfeld (Ehefrau, Kinder, Freunde) zahlreiche Komplikationen.

Wenn ein Schmerz vermieden werden kann, scheint es mir eine moralische Verpflichtung zu sein, ihn mit allen Kräften zu vermeiden.[8] Eine Opfer- und Leidensmentalität ist nicht nur unsympathisch; sie kann auch höchst egozentrisch sein und ist zudem noch ungesund. Jedes Leid ist eine Aufforderung an den einzelnen und an seine Mitmenschen, sich ihm mutig entgegenzustellen und - wenn möglich - zu überwinden.

Aber auch wenn wir uns noch so sehr anstrengen, bleibt genug Leid übrig, das mit physischen Mitteln nicht zu beheben ist. Es gibt Krankheiten, die trotz Operationen und Chemotherapien voranschreiten, sogenannte “Schicksalsschläge” und Katastrophen. Früher oder später haben wir wohl alle den Verlust geliebter Menschen zu beweinen, und schließlich wartet auf uns der eigene Tod, der vielleicht umso grauenvoller ist, je mehr man ihn in anonyme Kliniken zu verdrängen versucht… Es ist erstaunlich: Wir gehen alle miteinander, sicheren Schritts, auf ein Ende zu und wollen es nicht wahrhaben.

Menschliche Rebellion

Wie haben wir unsere Situation zu bewerten? Ist es völlig sinnlos, absurd, wenn wir Unverständnis, Demütigungen und Einsamkeit erfahren, wenn unsere liebsten Freunde und Verwandten uns verlassen, wir den Arbeitsplatz verlieren und an quälenden Krankheiten leiden? Ja, auf den ersten Blick betrachtet ist es das! Der Schmerz, in jeder nur möglichen Form, wird von uns spontan zurückgewiesen. Unsere menschliche Natur bäumt sich gegen ihn auf. Für Argumente ist kaum jemand zugänglich, nicht im ersten Moment. Goethe hat dies im Leiden des jungen Werther klassisch zur Sprache gebracht: “Und ward der Kelch dem Gott vom Himmel auf seiner Menschenlippe zu bitter, warum soll ich großtun und mich stellen, als schmeckte er mir süß?… Ist es da nicht die Stimme der ganz in sich gedrängten, sich selbst ermangelnden und unaufhaltsam hinabstürzenden Kreatur, in den inneren Tiefen ihrer vergebens aufarbeitenden Kräfte zu knirschen: ‘Mein Gott! Mein Gott! Warum hast du mich verlassen? Und sollt ich mich des Ausdrucks schämen, … da ihm der nicht entging, der die Himmel zusammenrollt wie ein Tuch?”[9] Sogar der anglikanische Schriftsteller C.S. Lewis, der für seine christliche Literatur weltweit bekannt ist, äußert im Schmerz um seine verstorbene Frau: “Aber kommt mir nicht und sprecht von den Tröstungen der Religion, oder ich schöpfe gegen euch Verdacht, daß ihr nichts versteht.”[10] Selbst die große heilige Teresa von Avila (eine spanische Ordensfrau aus dem 16. Jahrhundert) stritt mit ihrem Herrn und Meister Jesus Christus, als sie eine Wagenpanne hatte, und es entstand folgender bekannter Dialog: “Warum hast Du mir nicht geholfen, Herr?” - “Um dich im Leid zu prüfen, Teresa. Das mache ich mit allen meinen Freunden.” - Und die Heilige erwiderte prompt: “Deshalb hast Du so wenige Freunde!”

Es ist tröstlich, daß selbst vernünftige und vorbildliche Menschen gegen das Leid protestieren. Damit geben sie uns ein Zeichen von Ehrlichkeit, so meine ich. Sie zeigen sich uns, wie sie sind, in ihrer Schwäche und Hilfsbedürftigkeit; sogar in einer sympathischen. “Unvollkommenheit”. Und das ist ein Appell an uns! Wir müssen nicht den Helden oder die Heilige spielen, sondern dürfen menschlich sein, weinen und toben, zanken und schreien - wie es im griechischen Theater üblich war, wenn den Protagonisten ein Mißgeschick widerfuhr. Da gab es keine verzweifelte Selbstbeherrschung, keine gefühllose Ironie, sondern nur ein lautes Klagen und das offene Eingeständnis: Ich kann nicht mehr!… Der große mittelalterliche Theologe Thomas von Aquin rät denen, die von einem Leid getroffen werden, außerdem noch etwas anderes, das mir höchst bedenkenswert erscheint: Sie sollen nicht grübeln und argumentieren, lesen und schreiben; zunächst einmal sollen sie etwas ganz Einfaches tun, nämlich “baden und schlafen”![11] Im ersten Augenblick sind wir eben oft nicht fähig, ein Mißgeschick anzunehmen. Wir brauchen Zeit, und es kann entlastend sein, den Regungen der menschlichen Natur zu folgen. Nur ein sehr kleingeistiger Mensch wird daran Anstoß nehmen!

Die Hilfe der anderen

Hier schließt sich die Frage an, wie wir als Unbetroffene einem leidenden Mitmenschen begegnen sollten. Diese Frage ist wichtig und sollte ab und zu ernsthaft erwogen werden, denn wir sind oft höchst unsicher auf diesem Gebiet und können, ohne es zu wollen, sogar grausam sein. Ein Mann, dessen Frau aufgrund eines Unfalls erblindet ist, gestand mir einmal: “Seit jenem schrecklichen Unfallstag lädt uns niemand mehr ein, da wir für alle unsere Bekannten eine Verlegenheit bedeuten.”… Was also könnten wir tun, um sinnvoll zu helfen?

Vor allem, denke ich, dürfen wir den Leidtragenden nicht bestürmen mit gutgemeinten Ratschlägen, mit tiefschürfenden Erkenntnissen, Ermahnungen oder gar Predigten, auch nicht mit dem banalen Trostwort “Es ist ja nicht so schlimm”. Doch, eine Schmerzerfahrung ist “schlimm”, sie tut weh; und ein wenig menschliches Mitgefühl hilft mehr als jedes Argument. Mir scheint, die beste Art, einen trauernden Menschen zu begleiten, besteht darin, einfach da zu sein, seine Gefühle aufzunehmen, seine Geschichten anzuhören, den Schmerz mitzutragen so gut es geht. Ein anschauliches Beispiel hierfür wird zu Beginn des alttestamentlichen Buches Job angeführt. Als die Freunde vom Unglück Jobs hören, beginnen sie, laut zu weinen, zerreißen ihre Kleider und streuen Asche auf ihr Haupt. Dann setzen sie sich zu Job auf den Boden, sieben Tage und sieben Nächte lang, ohne ein Wort zu sagen.[12] Die Freunde wollen Jobs Gefühle des Kummers und der Angst, des Verzweifelns und des Zorns nicht verändern und zurechtbiegen. Sie wollen sie zunächst annehmen, in sich selbst nachvollziehen und aushalten. Deshalb versetzen sie sich in das Innere des Leidtragenden hinein und entdecken ein tiefes Verwandtsein mit ihm. Sie entwickeln Verständnis, und dazu brauchen sie Ruhe und Aufmerksamkeit, “sieben Tage und sieben Nächte”. Nach einem schönen Wort von Guardini bedeutet Verständnis, “da zu sehen, zu hören, zu empfinden, wie sich hinter einem Gefühl, das gezeigt, hinter einer Gesinnung, die ausgedrückt wird, anderes verbirgt - und vielleicht hinter dem noch einmal anderes.”[13]

Dieses Hineinhorchen in einen anderen wird manchmal auch als Mitleid bezeichnet, gerade dann, wenn es sich auf einen Menschen bezieht, der vom Schmerz gezeichnet ist. Doch wenn man tief genug blickt, dann kann man entdecken, daß im Grunde jeder von uns ein “Leidtragender” ist; jeder hat seine persönlichen Fehler und Begrenzungen, das Auf und Ab des Lebens, die Eigenheiten auch der liebsten Mitmenschen auszuhalten. Je mehr wir einen anderen kennen, desto mehr wissen wir auch um das Schwere, das er zu tragen hat. Und wir sind bereit, es mit ihm zu tragen. Mitleid ist, nach einem etwas romantischen Bild, “die einzige Pforte, durch die man in das Innere eines anderen Menschen eintreten”[14] und an dem Schicksal eines anderen teilhaben kann. Mir scheint es wichtig, diese Haltung klar von einer anderen, äußerlich ähnlichen, abzugrenzen. Mitleid ist etwas anderes als Sentimentalität![15] Während ein sentimentaler Mensch sich von den eigenen Gefühlen beherrschen läßt, ohne sie als Anlaß zu nehmen, um wirklich zu helfen (und darum im Grunde um seine eigene Person kreist), ordnet der mitleidende Mensch seine affektiven Regungen den durch die Vernunft erkannten Notwendigkeiten zum Wohl des anderen unter: “Der Wehleidige wird beim Anblick von Wunden und Blut ohnmächtig, der Mitleidende beugt sich über den Kranken und pflegt ihn.”[16] Es wird von uns also nicht nur Einfühlungsvermögen, sondern auch Tatkraft verlangt, wenn einer unserer Mitmenschen Schmerz erleidet. “Das einzig wahre Mitleid ist die Tat.”[17] Doch welche Tat ist es, die in dieser Situation von uns erwartet wird - abgesehen von allen materiellen Diensten, die natürlich immer das erste sein sollten?

Hier nun, denke ich, könnte von der Sinnfindung gesprochen werden. Nehmen wir an, unseren Bruder hat ein hartes Unglück getroffen - seine Frau ist gestorben. Nehmen wir an, wir haben mit ihm getrauert und geweint, seine Klagen gehört und selbst geklagt, Erinnerungen ausgetauscht und dafür gesorgt, daß unser Bruder trotz allem ißt und schläft. Irgendwann wird die Zeit kommen, in der er nicht mehr weinen kann. Das ist keine Untreue gegenüber der Verstorbenen, sondern ein Zeichen dafür, daß er lebendig ist. Ein psychischer Zustand - und sei er noch so intensiv - kann nicht für immer festgeschrieben werden. Es folgt ein langsamer Prozeß der Loslösung. Das Leben geht weiter. Wir dürfen es nicht aufhalten, uns nicht an die Vergangenheit krampfen, die Verstorbenen nicht “mumifizieren”. Wenn man einen Schmerz festzuhalten versucht, dann wird der Rhythmus der Natur blockiert; die Beziehung zu dem verlorenen Menschen ist dann nicht mehr gesund; sie friert ein. Manche weigern sich, die Möbel eines Zimmers auszuwechseln, weil ein verstorbener Mensch sie geliebt hat; oder sie wollen eine bestimmte Melodie nicht hören, die einem Verstorbenen nicht gefiel. Angesichts dieser Haltungen sagt Lewis tiefsinnig: “Den Toten - oder Lebenden - ein Versprechen halten, ist ganz schön. Aber ich beginne einzusehen, daß ‘der Respekt vor den Wünschen der Toten’ eine Falle ist.”[18] Dieser sogenannte Respekt kann zu einem Mittel häuslicher Tyrannei werden, und die angeblichen Wünsche der Toten werden manchmal zu einer fadenscheinigen Verkleidung der eigenen. Tatsächlich besteht die Gefahr, sich selbst und die anderen einzuengen mit dem Satz: “Der Verstorbene hat es so gewünscht.” Wichtig ist doch nicht, was er vor fünf, zehn, zwanzig oder vierzig Jahren gewünscht hat, sondern was er jetzt wünscht. Wenn wir Christen sind und glauben, daß er bei Gott ist, so wird er jetzt das wünschen, was Gott will, nämlich daß wir weiterleben und glücklich sind. Doch eben das ist der springende Punkt: daß wir uns Gedanken darüber machen müssen, was nach dem Tod kommt, ja, welchen Sinn Sterben, Trennung und Leid haben könnten. Hier, denke ich, sind ernsthafte Gespräche möglich, ja notwendig. “Wer ein Warum zum Leben hat, erträgt fast jedes Wie,”[19] sagt der Wiener Psychotherapeut Viktor E. Frankl. Wer dagegen sein Leben als sinnlos empfindet, kann aus der Verzweiflung kaum herauskommen.

Der Schmerz als “Erzieher”

Jene gelähmte Autorin, deren Einsichten mich vor vielen Jahren aufrüttelten, sagt an einer Stelle ihres kleinen Werkes: Der Schmerz ist nicht ein “Veredler der Menschen”, wie man manchmal hört; denn er macht niemanden besser, als er ist. Er scheint sogar eher einige schlechter zu machen. Im Grunde aber bringt er nur zum Vorschein, was in einem Menschen drinsteckt. Er läßt die Masken fallen und zeigt die tiefsten Motivationen, die unsere Handlungen beseelen. Er bringt unsere letzten Überzeugungen ans Licht. Jemand, der Leid erfährt, steht vor den Augen aller plötzlich in seinem inneren Reichtum oder in seiner inneren Armseligkeit da. “Wenn wir nichts mehr besitzen als das Eigentum der Seele, dann ist Edelsinn von Gemeinheit leicht zu unterscheiden.”[20] In diesem Sinne scheint der Schmerz die innerlich kleinen Menschen zu “verkrüppeln”, die innerlich großen dagegen zu “verklären”. Doch er bewirkt gar nichts; er ist lediglich ein “Thermometer des Edelsinns”.[21]

So weit die besagte Autorin. Einerseits gebe ich ihr auch heute noch unbestreitbar recht. Niemand von uns weiß, wie tief sein Glauben, sein Hoffen und Lieben verankert sind, bis deren Wahrheit zu einer Frage von Leben und Tod wird. Dabei ist es nicht nötig, ja nicht einmal erstrebenswert, im ersten Moment souverän zu reagieren, wenn unsere Existenz erschüttert wird. Doch die innersten Einstellungen brechen nicht zusammen, wenn sie tief genug sind; sie werden nur unter den Tränen der Wut oder der Verzweiflung für einige Zeit verborgen. Über kurz oder lang wird deutlich, ob ein leidtragender Mensch einen inneren Halt hat oder nicht, ob er von Überzeugungen lebt, die ihn aufrichten können, die ihm trotz allem Lebensmut und neue Kraft zu geben vermögen, oder eben nicht. Natürlich ist es völlig fehl am Platz, als Außenstehender über einen andern urteilen zu wollen. Ein leidender Mensch erfordert immer Mitgefühl und tiefen Respekt. Ich denke an Dantes besonders ausgebildetes Gefühl für die Größe eines jeden Menschen: Als dieser - in der “Göttlichen Kommödie” - auf seinem Weg durch die Hölle seinen alten Lehrer Brunetto Latini entdeckt, verneigt er sich vor ihm, dem Verdammten, denn er schuldet ihm viel: Latini hat ihn gelehrt, nach ewigem Ruhm zu streben. Dessen persönliche Sünden zu strafen, kommt Gott allein zu.[22]

Bis hierhin bin ich mit meiner Autorin auch heute noch einverstanden. Ansonsten muß ich gestehen, daß ich viele Erfahrungen gemacht habe, die ganz anders sind. Was weiß schon einer, der nie gelitten hat? Wie kann jemand trösten und verstehen, wenn er nie von Traurigkeit oder seelischer Lähmung befallen war? Ich habe Menschen gesehen, die durch einen tiefen Schmerz verständnisvoll, weit und herzlich geworden sind. Ihr Verhältnis zu anderen Menschen veränderte sich manchmal radikal. Sie wurden sensibel für fremdes Leid, entwickelten Solidarität. Ich sehe den Schmerz durchaus als einen “Erzieher” an; er ist einer von denen, auf die wir alle gern verzichten würden und deren Wert uns oft erst nach Jahren oder Jahrzehnten wirklich überzeugt.

Kürzlich las ich in der Zeitung, daß einige Schüler wegen ihrer schlechten Noten Selbstmord begangen haben - nicht weil die Eltern so streng waren (diese waren im Gegenteil höchst “weich”), sondern weil ihre Frustrationstoleranz so niedrig war. Sie waren nicht daran gewöhnt, Kritik auszuhalten. Dazu meinte ein befreundeter Psychologe: Die Kinder dürfen nicht in einen Elfenbeinturm gepackt und von den Härten der Welt abgeschirmt werden. Sie dürfen nicht nur umschmeichelt werden; sonst sind sie kaum überlebensfähig.

Es klingt paradox und ist doch wahr: Nur eine Erziehung, die das Leid nicht scheut, kann letztlich das Leid überwinden. Ich erinnere mich an die Geschichte von einer Palme, die in einer Oase stand. Sie war klein, aber schöner als alle anderen Palmen in ihrer Umgebung. Eines Tages kam ein böser Mann vorbei, der beim Anblick der schönen Palme eifersüchtig wurde. “Wie kann ich ihr schaden?,” überlegte er. “Ich werde sie erdrücken!” Er legte einen schweren Stein in ihre Zweige und ging fort. Die Palme wollte ihre Last abschütteln, doch es war nicht möglich. So streckte sie ihre Wurzeln tiefer in den Boden, gelangte an eine Wasserader und wuchs in die Höhe. Nach einigen Jahren, als der böse Mann wiederkam, war sie noch schöner als vorher. Sie war die größte aller Palmen und dankte für die Last, die sie bekommen hatte.

Diese Geschichte mag hilfreich sein, und trotzdem bin ich zutiefst davon überzeugt, daß das Leid an sich keinesfalls etwas Gutes ist. Es ist keine Nahrung, sondern ein Gift. Aber dieses Gift kann sich in Arznei verwandeln, wenn wir wollen. Es kann uns - zumindest innerlich - gesund und stark machen, wenn wir die Herausforderung akzeptieren.

Kein Weg des Lebens ist vergebens! Auch wenn wir auf Umwege geraten, in einer Wüste oder im Urwald landen, von einem Gewitter überracht werden, Hitze und Schneestürme bewältigen müssen, immer können wir irgendetwas lernen, das uns hilft, die Welt, den Menschen und uns selbst besser zu verstehen. “Nicht nur der lichte Tag, auch die Nacht hat ihre Wunder,” sagt die Dichterin Gertrud von Le Fort. “Es gibt Blumen, die nur in der Wildnis gedeihen, Sterne, die nur am Horizont der Wüste erscheinen. Es gibt Erfahrungen der göttlichen Liebe, die uns nur in der äußersten Verlassenheit, ja am Rande der Verzweiflung geschenkt werden.”[23]

Ein Prozeß des Reifens

Wenn man ein bewußtes Ja zum Leben sagt und bereit ist, sich auch auf die Schattenseiten einzulassen, kann also ein Reifungsprozeß beginnen. Wie sieht er aus? Zunächst, denke ich, kann man Innerlichkeit entwickeln. Es ist eine Tatsache, daß wir normalerweise sehr “nach außen hin” leben. Radio und Fernsehen, Leuchtreklamen, Handy und Internet halten uns in Atem und beeinflussen uns weit mehr, als uns bewußt ist. Oft bleibt keine Zeit, um allein zu sein, selbständig zu denken und die vielen Eindrücke zu verarbeiten, die auf uns einstürmen. Eine schmerzliche Situation aber kann uns zum Einhalten zwingen. Wir sondern uns von den anderen ab, verkriechen uns vielleicht, und nach einer gewissen Zeit der “Trägheit”, in der wir gar nichts denken (können) und die kleinste Anstrengung uns zuwider ist, sehen wir uns auf einmal mit uns selbst konfrontiert und aufgefordert, unser Leben neu zu ordnen. Nun ist es nicht mehr möglich, uns selbst zu täuschen. Der Schmerz schärft unsere Wahrnehmung. “Entbanalisierung” findet statt. Wesentliches tritt vor das Unwesentliche. “Du siehst alles anders und besser mit Augen, die geweint haben,” sagt ein alter Spruch.

Wenn wir mit dem Tod konfrontiert werden, dann wird uns bewußt, daß unser Dasein in der Welt vorläufig und unsicher ist. Aber gerade durch den Gedanken an diese Vorläufigkeit - und an den Tod - wird die Zeit wertvoller. Vieles wird leichter, manches intensiver; wir fühlen uns frei von unnützen Konventionen. “Ich habe das tiefe, schwierig zu beschreibende Gefühl, daß wir freie Menschen wären, könnten wir uns wirklich mit dem Tod anfreunden,”[24] sagt der bekannte Seelsorger Henri Nouwen. Welchen Sinn hat es, eine gute Rolle in der Gesellschaft zu spielen, wenn alles nach achtzig, neunzig, spätestens wohl hundert Jahren zu Ende ist? Und dann?

Eine schmerzliche Situation kann uns anstoßen, nach dem letzten Grund aller Wirklichkeit neu zu fragen. Wenn unser Leben endlos wäre und ohne Leid, dann würde es uns vielleicht niemals einfallen zu erwägen, warum die Welt überhaupt da ist. Doch die Gedanken an ein Ende führen in die Tiefe. Die Endlichkeit des Lebens macht die einzelnen Tage erst eigentlich wertvoll. So betet der Psalmist: “Herr, lehre uns bedenken, daß wir sterben müssen, damit wir weise werden.”[25]

Es tut weh, die eigene Ohnmacht zu spüren. Doch je schmerzlicher wir innerlich verletzt sind, desto dringlicher suchen wir einen Halt, der nicht vergeht. Wir suchen Zuflucht und Trost, und finden sie letztlich nicht in unserer Umgebung. Anders und salopp ausgedrückt: Gott hat eine “Chance”, von uns aufgenommen zu werden. Wir sehnen uns nach einer tiefen, restlosen Geborgenheit und beginnen - vielleicht - zu ahnen, daß er sie uns geben kann.

Wenn wir bereit sind hinzuhören und mitzumachen, kann eine schmerzliche Situation uns in diesem Sinne vorwärtsbringen. Sie versetzt uns in die Lage, etwas zu tun, woran wir kaum jemals gedacht haben: einen Schritt über alle Verstrickungen hinaus, auf Gott hin… Ich kenne einen jungen Mann, den man wegen einer plötzlich auftretenden, unheilbaren Krankheit arbeitsunfähig erklären mußte. Nach dem ersten Schock fragte sich dieser Mann: “Wer bin ich noch, jetzt, da alles nicht mehr zählt - Titel, Stellung, Ansehen? Wer bin ich noch, jetzt, da ich nichts mehr leiste, nichts mehr ‘bringe’? Was darf ich hoffen? Was erwartet mich?” Ein guter Freund half ihm, diese Fragen vor Gott zu stellen, und er konnte die Antwort hören: “Du bist geliebt um deiner selbst willen. Du hast einen Wert und eine Würde, die nichts und niemand dir nehmen kann. Du darfst auf ein Glück hoffen, das nie zu Ende geht…” Der Mann begann, sein Christsein ernst zu nehmen, und als er einige Jahre später starb, waren seine Verwandten von seinem ruhigen Gottvertrauen bewegt. Die “Geborgenheit im Letzten” hatte ihn zur “Gelassenheit im Vorletzten” geführt, wie Guardini es einmal ausgedrückt hat. Eine sogenannte “Wüstenerfahrung” gibt es wohl nur, wenn wir an der Oberfläche bleiben. Gerade sie zwingt dazu, tiefer zu graben. In der Tiefe ist überall (im Bild gesprochen) das “lebendige Wasser” - die Gegenwart des fernen und doch nahen Gottes.

Erfahrung des guten Gottes

Als ich - noch während des Studiums - mein erstes Praktikum bei todkranken und außerdem “erziehungsschwierigen” Jugendlichen machte, war ich innerlich getroffen angesichts des menschlichen Elends, das ich sah. Ich fühlte mich völlig hilflos. Das Herz schnürte sich mir jeden Morgen zusammen, wenn ich zur Arbeit ging. Damals sagte mir eine gute, alte Dame: “Tu, was du kannst, und bleib ruhig! Gottes Liebe ist immer größer, als unser Leid sein kann.” Diese Worte gefielen mir. Sie machten mir Mut, und ich wollte sie gern glauben. Zugleich aber nahm mich die Theodizeefrage in jener Zeit in ihren Bann: Wenn Gott uns tatsächlich liebt und allmächtig ist, warum läßt er es dann zu, daß wir so viel leiden?

Die Antworten, die ich bei den Theologen fand, sind im wesentlichen wohl bekannt. Der Mensch selbst hat das Böse in die Welt gebracht, weil er sich von dem guten Gott abwandte. Seither regieren Egoismus, Stolz, Neid, Habgier, Zorn und Geiz unsere Welt und verursachen unsagbares Leid. Die sogenannten “physischen Übel” - Krankheiten, Tod und Naturkatastrophen - läßt Gott zu, um uns aufzurütteln und an den tiefsten Sinn unseres Lebens zu erinnern. Eines Tages möchte er uns für immer glücklich machen, doch nur dann, wenn wir das tatsächlich auch wollen. In den verschiedensten Situationen unseres Lebens werden wir immer wieder aufgefordert, uns frei für ihn zu entscheiden und auf die Begegnung mit ihm vorzubereiten…

Ich muß sagen, daß diese Antworten zahlreiche neue Fragen in mir hervorrufen. Mir ist Guardini sehr sympathisch, der die ganze Spannung von Denken und Glauben zeit seines Lebens persönlich durchzutragen hatte. Kurz vor seinem Tod meinte dieser große Philosoph im Gespräch mit einem Freund, er werde, wenn er bei Gott ankomme, als erstes etwas Wichtiges fragen, das ihm kein Buch, kein Dogma, kein Lehramt je habe beantworten können: Warum müssen die Menschen leiden?[26]

Das Kreuz hat im Christentum einen zentralen Platz. Es kann im Glauben angenommen, in das Leben integriert und verehrt werden - immer bleibt es ein Geheimnis. Aber es handelt sich um ein Geheimnis der Liebe, nicht der Furcht. Es handelt sich um das Geheimnis eines Gottes, der sich solidarisiert mit unserem Leid, und dessen Liebe so groß ist, daß er für uns starb. Seither sind Schmerz und Tod nicht mehr die letzten Worte in der Welt. Nach dem Kreuz kommt die Freude der Auferstehung, die niemals enden wird. Wer darauf vertraut, ist in seinem tiefsten Kern unverletzlich. Wer kann den überwinden, dessen Sieg die Niederlage voraussetzt?

Gott befreit uns nicht vom Leid, weil es einen unergründlichen Sinn für uns hat. Aber er bleibt an unserer Seite und sagt jedem von uns ganz persönlich: “Fürchte dich nicht! Es endet jede Nacht im Licht des Ostermorgens.”

Natürlich lieben wir als Christen trotz allem nicht das Kreuz! Wir lieben Christus, den Gekreuzigten. Wenn wir auf den blicken, der für uns gestorben ist, dann könnte es sein, daß unser Schmerz nebensächlich wird. Und wenn wir uns in das Geheimnis der göttlichen Liebe vertiefen, dann könnte es sogar geschehen, daß wir es erreichen, die wichtigste aller unserer christlichen Pflichten gut zu erfüllen, nämlich so glücklich zu sein, wie wir können.

Jutta Burggraf
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[1] Zenta Maurina: Mosaik des Herzens. Essays, Dillingen 1947, S.57.
[2] Ebd., S.45 f.
[3] Vgl. Siegfried Lenz: Über den Schmerz. Essays, Hamburg 1998, S.13.
[4] Ernst Moritz Arndt: Fragmente über Menschenbildung, (1805), hrsg. von Friedrich Mann, Langensalza 1904, S.187.
[5] J.H. Campe: Väterlicher Rat für meine Tochter, Braunschweig 1788; Reprint Paderborn 1988, S.196.
[6] Ernst Moritz Arndt: Fragmente über Menschenbildung, a.a.O., S.195-197.
[7] Vgl. Adolf Freiherr von Knigge: Briefe über Erziehung, Frankfurt 1784.
[8] Ein anderer Fall liegt dann vor, wenn jemand bewußt und frei etwas Schweres auf sich nimmt, um ein (religiöses) Opfer zu bringen, etwa eine anstrengende Wallfahrt.
[9] Johann Wolfgang von Goethe: Die Leiden des jungen Werther II, in Werke VI, 6. Aufl. Hamburg 1965, S.86.
[10] C.S. Lewis: Über die Trauer, 2.Aufl. Zürich 1990, S.42. Titel der Originalausgabe: A Grief Observed, erstmals veröffentlicht 1961 unter dem Pseudonym N.W. Clerk.
[11] Cfr. Thomas von Aquin: Summa theologiae I-II, q.22.
[12] Cfr. Iob 2,12-13.
[13] Romano Guardini: Tugenden. Meditationen über Gestalten sittlichen Lebens, Würzburg 1963.
[14] Zenta Maurina: Mosaik des Herzens, a.a.O., S.17.
[15] Ein Kind etwa kann durch Sentimentalität und “falsches Mitleid” verzogen werden. Vgl. die Darstellungen der Verwöhnung bei Paul Moor: Heilpädagogik, Bern und Stuttgart 1965, S.156, 207, 306, 456.
[16] Zenta Maurina: Mosaik des Herzens, a.a.O., 17.
[17] Ebd., S.20.
[18] C.S. Lewis: Über die Trauer, a.a.O., S.28.
[19] Friedrich Nietzsche, zitiert nach Viktor E. Frankl: Der Mensch auf der Suche nach Sinn, S.92.
[20] Zenta Maurina: Mosaik des Herzens, a.a.O., S.62.
[21] Ebd., S.61.
[22] Vgl. Dante Alighieri: La divina commedia I, 15.
[23] Gertrud von Le Fort: Unser Weg durch die Nacht, in: Die Krone der Frau, Zürich 1950, S.90 f.
[24] Henri J.M. Nouwen: Trost in Trauer, Freiburg-Basel-Wien 1997, S.16.
[25] Psalm 90,12.
[26] Vgl. Romano Guardini: Reform aus dem Ursprung, in: Von der Suche nach Gott, hrsg. Von Margot Schmidt und Fernando Domínguez Reboiras, Stuttgart-Bad Cannstatt 1998, S.313.